Interview mit Frau Kovert (Budgetnehmerin), beschäftigt in der Hauswirtschaft bei der Bremer Heimstiftung im Stadtteilhaus Huchting
S.Rabe: Ich befinde mich heute in der Bremer Heimstiftung im Stadtteilhaus Huchting und mir gegenüber sitzt meine heutige Gesprächspartnerin Frau Kovert. Können Sie sich bitte einmal vorstellen?
Frau Kovert: Hallo, ich bin Jaqueline Kovert, bin 25 Jahre alt und komme aus Bremen – Huchting.
Seit Ende 2021 sind Sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig. Wie ist es dazu gekommen?
Ich habe ein Qualifizierungsmodul der Werkstatt Bremen und der Bremer Heimstiftung gemacht, habe es vollständig beendet und wurde dann fest angenommen im Stadtteilhaus Huchting.
Sie sprechen von einem Qualifizierungsmodul. Was können wir darunter verstehen, welche Inhalte wurden in diesem Qualifizierungsmodul vermittelt?
Es ging um den Arbeitsbereich Hauswirtschaft. Wir haben dort gelernt, worauf wir bei der Arbeit achten sollen.
Können Sie das Gelernte im Stadtteilhaus Huchting anwenden? Welche täglichen Aufgaben führen Sie hier bei Ihrer Arbeit aus?
Meine täglichen Aufgaben sind Bewohnerwäsche und Flachwäsche sortieren und verteilen. Spülmaschine ein- und ausräumen. Frühstück, Abendbrot und Kaffee für die Bewohner vorbereiten und Essen anreichen. Das Mittagessen bereite ich auch mit zu, das wird hier alles selber gekocht und zubereitet.
Vor der Übernahme über das Budget für Arbeit sind Sie also bereits während des Qualifizierungsmoduls im Stadtteilhaus Huchting tätig gewesen. Hat sich durch die feste Übernahme über das Budget für Arbeit etwas verändert?
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mehr zu tun habe… ich verdiene jetzt aber auch mehr Geld, konnte mir viel für meine Wohnung kaufen. Das Gefühl ist schon anders.
Können Sie versuchen, das genauer zu beschreiben? Was bedeutet ‚anders‘?
Ja man fühlt sich schon ein bisschen besser, dass man den Weg gegangen ist und das erreicht hat, was man erreichen wollte.
Sehen Sie diesen Schritt also als gute Entscheidung an, hier nun als feste Mitarbeiterin eingestellt zu sein?
Genau. Ich finde es gut, dass ich von beiden unterstützt werde, von der Werkstatt und von hier.
Hatten Sie vor der Übernahme Befürchtungen, ob irgendetwas anders wird, wenn Sie von der Heimstiftung über das Budget für Arbeit fest eingestellt werden?
Man hat schon Befürchtungen gehabt, z.B. ob man überhaupt angenommen wird oder nicht. Aber ich hatte von Anfang an eher ein gutes Gefühl, weil man mir immer gesagt hat, dass ich selbstständig arbeite und sehr hilfsbereit bin… daher hatte ich eher ein gutes Gefühl.
Vor der Übernahme wurden Sie auf ihrem Arbeitsplatz durch einen Jobcoach der Werkstatt Bremen regelmäßig unterstützt. Hat Ihnen das Halt gegeben?
Ja natürlich, auf jeden Fall. Und es ist auch gut, dass ich immer noch von Frau Foehlisch unterstützt werde.
War es Ihnen zum Zeitpunkt der Übernahme klar, dass Sie vom vertrauten Jobcoach weiterhin begleitet werden können?
Ja das wusste ich. Wie gesagt, das gibt einem Halt. Ich fand das gut.
Worin unterstützt Sie Ihr Jobcoach eigentlich? Welche Themen spielen da eine Rolle?
Sie unterstützt im täglichen Alltag… und wir besprechen, wie es mir geht oder was ich für Probleme habe und was ich tun kann, um diese zu lösen.
Hilft Ihnen diese Unterstützung?
Ja.
Haben Sie vom so genannten ‚Rückkehrrecht‘ in die Werkstatt gehört? Können Sie sagen, was das bedeutet?
Ja das kenne ich. Wenn man z.B. gekündigt wird, dann kann man zur Werkstatt zurückkehren.
Abschließend möchte ich Sie noch fragen, was Sie sich für Ihre Zukunft beruflich und vielleicht auch persönlich wünschen?
Ich wünsche mir auf jeden Fall eine neue Wohnung mit Balkon und dass ich gesundheitlich keine Probleme mehr habe.
Für diese Ziele wünsche ich Ihnen alles Gute, vielen Dank für das Interview.
Bitteschön!
27.06.2022